SLVN – Schulleitungsqualifizierung QSL – Rückschritt und Sparmodell zum Teil gestoppt

Im Sommer 2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein Entwurf des NLQ sah vor, dass 50% der QSL-Veranstaltungen zukünftig digital stattfinden sollten. Dieses hat der SLVN in einem Brief an den Kultusminister Grant Hendrik Tonne sowie in persönlichen Gesprächen vorerst stoppen können.

Die Schulleiter:innen-Qualifizierung wird seitens des SLVN ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Der SLVN fordert darüber hinaus schon lange, die Qualifizierung von Schulleiter*innen zu professionalisieren und weiterzuentwickeln, z.B. durch die Etablierung einer Führungs-Akademie. Die vorliegenden Planungen gehen in die falsche Richtung!

Die ersten Proteste haben bereits zu einem kleinen Einlenken geführt: Aktuell ist nicht mehr die Rede davon, dass mindestens 50 % der Schulleiterqualifizierung digital stattfinden sollen, sondern „nur noch“ in etwa ein Drittel.
Dies ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, greift aber immer noch zu kurz!

Vor der Pandemie wurden neu ernannte Schulleiter:innen an 26 Tagen in Präsenzseminaren durch das NLQ weitergebildet und geschult für die vielfältigen Aufgaben im Hinblick auf das Schulleitungshandeln und abschließend auch zertifiziert.
Während der über 15-18 Monate verteilten Kurseinheiten hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben einer fachlichen und methodischen Kompetenzerweiterung die Möglichkeit, sich im geschützten Raum auszuprobieren, Gesprächstechniken zu üben, Haltungsfragen zu reflektieren, Rollenklarheit zu gewinnen und im persönlichen Austausch individuelle Fragestellungen und Problemsituationen zu erkennen und zu bearbeiten. Durch die schulleitungserfahrenen Trainer:innen sowie durch die regelmäßigen Zusammenkünfte entstand darüber hinaus ein berufliches Netzwerk, das häufig über das Kursende hinaus Bestand hat und so langfristig Beratung, Hilfestellung und Unterstützung ermöglicht.
Der SLVN fordert deshalb, bei der Schulleiterqualifizierung nicht den Rotstift anzusetzen, sondern an der bisherigen „vor-Corona“ Kursstruktur ausschließlich in Präsenz festzuhalten, bis die Konsequenzen aus dem Berufsbild Schulleitung erarbeitet sind und in die Umsetzung gehen – nicht zuletzt aus arbeitsökonomischen Gründen.
Ferner bleibt es erklärte Forderung des SLVN, für die Entscheidungsprozesse die Betroffenen mit ins Boot zu holen – und zwar Trainerinnen und Trainer sowie neu ernannte Schulleiterinnen und Schulleiterinnen zu gleich – und nicht einfach par ordre du mufdi Neuerungen durchzusetzen. Diese Forderungen gelten ebenso für die weiteren Qualifizierungsformate QSTV, QDL u. QFBL.

Andrea Kunkel | Jan Pössel | René Mounajed | Katharina Badenhop | Stephan Lindhorst