Neujahrsgruß des SLVN

Hannover, 6. Januar 2021

Nähe in der Distanz – das erste Schulhalbjahr 2020/21 besonnen und klar beenden

Liebe Schulleiterinnen und Schulleiter in Niedersachsen,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Vorstand des SLVN grüßt Sie herzlich und wünscht Ihnen Gesundheit, privates Glück und berufliche Schaffenskraft im neuen Kalenderjahr 2021.
Vermutlich haben Sie ebenfalls wie wir die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Wochen sehr aufmerksam verfolgt. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die vom Kultusminister gestern und heute öffentlich verkündeten Maßnahmen im Hinblick auf den verbindlichen Umgang mit den Szenarien bis zum Ende des ersten Schulhalbjahres 2020/21 ausdrücklich. Die Einschätzung, dass die verschärften Bedingungen des Lockdowns aufgrund der hohen Inzidenzwerte auch vor den Schulen nicht Halt machen, teilt auch der SLVN und unterstützt den Appell, der künftig noch mehr als zuvor gilt: So wenig Kontakte wie möglich – auch in der Schule.
Viele von uns hätten sich allerdings früher eindeutig formulierte und verschärfte Maßnahmen gewünscht. Bereits im vorangegangenen November und Dezember 2020 hatten sich zahlreiche Schulleiterinnen und Schulleiter klar für einen Szenarienwechsel von A nach B an ihren Schulen ausgesprochen; in vielen Fällen wurde ihnen dies verwehrt.
Klar ist heute: Das Distanzlernen kann dem Präsenzunterricht nicht ersetzen. Bildung bzw. Bildungsgerechtigkeit bleibt auch in Corona-Zeiten uneingeschränkt ein hohes Gut. Aber angesichts der aktuellen Pandemie-Entwicklung gilt es, die Gesundheit aller am Schulleben Beteiligter zu schützen. Dies hat Vorrang und ist der richtige Weg, den nun konsequent und nachdrücklich beschritten werden kann.
Es gilt nun, das Homeschooling in Kombination mit dem Präsenzlernen im Rahmen des Szenario B in den Grundschulen und in den Abschlussjahrgängen an den weiterführenden Schulen sowie die Notbetreuung so gut wie möglich zu gestalten. Dabei spielen die zur Verfügung stehenden Ressourcen an Personal und Räumlichkeiten an jeder einzelnen Schule eine Schlüsselrolle und müssen durch unbürokratische, schnelle und kreative Lösungen seitens der Regionalen Landesämter für Schule und Bildung und des Schulträgers auf den Weg gebracht werden.
In Bezug auf die bevorstehenden Zeugniskonferenzen etc. erwarten wir zügig weiterführende Informationen bzw. Verordnungen seitens des Kultusministeriums. Für die Durchführung des zweiten Schulhalbjahres 2020/21 wünschen wir uns u.a. klare und schlanke Prüfungsverfahren, die den besonderen Umständen des Unterrichts seit März 2020 nicht nur verbal angemessen Rechnung tragen, sondern praxisbezogen, d.h. auf eine praktikable und faire Umsetzung ausgerichtet sind.

Kommen Sie gut und gesund durch die nächsten Wochen!
Mit kollegialen Grüßen

Andrea Kunkel | Katharina Badenhop | Stephan Lindhorst | René Mounajed