G9: Schulleitungsverband mahnt zur Besonnenheit

Der Schulleitungsverband Niedersachen (SLVN) , die deutschlandweit mitgliederstärkste Interessenvertretung von Schulleitungen, begrüßt die Öffnung hin zu einem neunjährigen Gymnasium in Niedersachsen, warnt allerdings vor bildungspolitischen Schnellentscheidungen. G8 – das zeigt auch die Praxis in den ostdeutschen Ländern – ist aus Sicht des Schulleitungsverbandes nicht im Grundsatz sondern in der konkreten Ausgestaltung und vor allem auf Grund der Konsequenzen einer übereilten Einführung innerhalb weniger Monate im Jahre 2004 gescheitert. Aus dieser unglücklichen Entstehungsgeschichte entwickelte sich dann der Reformbedarf, der zur jetzt notwendigen Kurskorrektur geführt hat. Hier gilt es in den Augen der Schulleitungen aus der Vergangenheit zu lernen.
Insofern ist der nun in Niedersachsen gesteckte Zeitrahmen 2015 für die Einführung eines neunjährigen Gymnasiums realistisch, besonders da es noch zentrale Fragen zu klären gilt, wie z.B. das Einsetzen der zweiten Fremdsprache oder eine vernünftige Ausgestaltung des Jahrgangs 11. Gerade in dieser Einführungsstufe für die gymnasiale Oberstufe wird es um echte Reformen und nicht um ein bloßes Zurück zum Status von vor 2004 gehen müssen.
„Niedersachsen hat aus Sicht des Schulleitungsverbandes jetzt die Chance, gute Möglichkeiten zu finden, die tragfähig, beständig und zukunftssicher sind. Übereilte Reformen und überschnell erstellte Konzepte gab es in der Vergangenheit genug,“ so Vorstandsmitglied Holger Wirtz, im SLVN-Vorstand zuständig für das Ressort Gymnasien.

Holger Wirtz
Mitglied im Vorstand des SLVN
Ressort Gymnasien