Vorstandsmitglieder des SLVN übergeben „Peiner und Oldenburger Erklärung“ an den Kultusminister

Hannover, 25.02.2020
Am Rande der Plenarsitzung im Niedersächsischen Landtag haben sich am 25.02.20 die Vorsitzende des SLVN, Andrea Kunkel, die stellvertretende Vorsitzende, Katharina Badenhop, und die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes Dr. René Mounajed und Stephan Lindhorst mit Kultusminister Grant Hendrik Tonne getroffen.

Frau Kunkel mit Minister Tonne

Anlass war die Übergabe der „Peiner und Oldenburger Erklärung“, die auf zwei Regionaltagungen des SLVN am 14.11.19 in Peine und am 21.11.19 in Oldenburg erarbeitet worden war. Schulleiterinnen, Schulleiter und weitere Schulleitungsmitglieder aus den Schulformen Grund-, Haupt-, Real- und Oberschule hatten sich dort getroffen, um ihre Forderungen an die verantwortlichen Bildungspolitiker*innen in Niedersachsen zu formulieren. Die Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen erwarten endlich eine angemessene Anerkennung für ihre Arbeit. Gerade an diesen Schulen werden diejenigen Schüler*innen beschult, die besondere Unterstützung bedürfen und vielfältige Anforderungen an den Lehrenden stellen: seien es Schüler*innen mit unterschiedlichen Förderbedarfen, seien es Schüler*innen, die Deutsch nicht als Muttersprache haben oder vor Kurzem als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind.
In der Bildungspolitik, den Medien und der öffentlichen Wahrnehmung hingegen spielen gerade diese Schulen kaum oder gar keine Rolle. Ebenso sind an diesen vier Schulformen die Arbeitsbedingungen für Schulleiter*innen und Lehrkräfte häufig schlechter, die Bezahlung geringer und die Unterrichtsverpflichtung höher als beispielsweise an den Gymnasien. Eine Situation, die aus Sicht des SLVN nicht länger hinnehmbar ist und die dazu führt, dass beispielsweise Schulleitungsstellen an kleinen Grund-, Haupt-, Oberschulen nur schwer oder gar nicht besetzt werden können.
Das Thema „Bildungsgerechtigkeit“ erhält in diesem Kontext besondere Relevanz. Dies wurde bei der Übergabe der Erklärung auch dem Minister deutlich gemacht, der sich sichtlich beeindruckt zeigte.
Im Verlauf des Gesprächs mit Minister Tonne wurde über mögliche erste Entlastungsschritte gesprochen, aber auch über andere Formen der Wertschätzung. Tonne sicherte zu, dass er die eingebrachten Forderungen in die verschiedenen Arbeitsgruppen einbringen werde.
Die Vertreter*innen des SLVN stellten abschließend heraus, dass konkrete und zeitnahe Signale von Seiten des Kultusministeriums ausgehen müssten, damit sich die Kolleg*innen und Schulleitungen in ihrer Arbeit unterstützt und wertgeschätzt fühlen … und sich nicht aufgrund der außerordentlichen Belastungen aus der Verantwortung als Schulleiter*innen zurückziehen oder diese gar nicht erst übernehmen.